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Protokoll Nr. 1 (Statuten 1898 -1900)   
von:    
am: 07.01.08, 21:01   

Protokollbuch des

Verschönerungsvereins Rhoden


Bd. I (1898 - 1903)
Bd. II (1903 - 1936)



Abschrift des Originals durch E. Brüne
( Keine Gewähr für mögl. Abschreib- und Rechtschreibfehler)



Diemelstadt-Rhoden, Januar 2002
Anm.: Die erste Eintragung im Protokollbuch sind die Vereinsstatuten. Bei der Gründungs-
versammlung am 24. Januar 1898 lagen zunächst nur provisorische Statuten vor.
Bis zum 5. Febr. 1900 arbeitete man an ihrer endgültigen Fassung. Im Protokollbuch hatte
man von vornherein einige Seiten frei gelassen, um hier zu gegebener Zeit - nachträglich -
die endgültig beschlossenen und unterschriebenen Statuten aufzuschreiben.


Statuten des Verschönerungsvereins

§ 1 Zweck des Vereins
Zweck des Vereins ist, allen Freunden der Stadt Rhoden und ihrer Umgebung Gelegenheit zu geben, sich an einer planmäßigen Verschönerung der Stadt Rhoden und der umliegenden Gebiete zu beteiligen.
a) Es sollen die Mittel des Vereins demgemäß verwendet werden: zur Aufschließung landschaftlich schöner Punkte, zur Herstellung von Aussichtspunkten, zur Gangbarmachung von Spazierwegen, zur Errichtung schattiger Ruheplätze, zur Anlage von Fischteichen und dergl.
b) Es soll seitens des Vereins versucht werden, Behörden und Verwaltungen zur Verfolgung gleicher Zwecke und zur Unterstützung der Vereinsbestrebungen zu gewinnen.
c) Es soll durch die Bestrebungen des Vereins der Schönheitssinn innerhalb der Bevölkerung geweckt werden.

§ 2 Sitz des Vereins
Der Sitz des Vereins ist Rhoden. Die Tätigkeit desselben bleibt auf das Gebiet der Stadt und angrenzenden Gemarkungen beschränkt.

§ 3 Die Mitgliedschaft
Die Mitgliedschaft kann sich auf Personen, welche das 18. Lebensjahr überschritten haben, wie auch auf Familien erstrecken. Die Mitgliedschaft wird erworben durch die Zahlung des Eintritts-geldes im Betrage von 0,50 Mark und wird erhalten durch regelmäßige Zahlung des Jahresbeitrags von 1 Mark.
Familien haben nur je 1 Stimme; doch sind sämtliche Glieder derselben berechtigt, an den Versammlungen teilzunehmen, soweit sie das 18. Lebensjahr überschritten haben.
In den Vorstand wählbar sind sämtliche Einzelmitglieder und die Familienvorstände. Die Zahlung der Beiträge erfolgt praenumerando halbjährlich.

§ 4 Pflicht der Mitglieder
Pflicht der Mitgl. ist, sich an den Hauptversammlungen regelmäßig zu beteiligen und die Anlagen des Vereins zu schützen.

§ 5 Der Vorstand
Der V. wird in der Hauptvers. des Jahres gewählt. Er bleibt im Amt bis zur ersten Hauptvers. des folgenden Jahres. Er besteht aus 10 Mitgliedern: einem Vorsitzender, einem Schriftführer, einem Schatzmeister, einem Beigeordneten und erstem Bezirksvorsteher und 6 weiteren Bezirksvorstehern.
Die Wahlen erfolgen mit einfacher Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder durch Stimmzettel. Der Beisitzende hat eventuell die übrigen Vorstandsmitglieder in ihren Funktionen zu vertreten. Die Bezirksvorsteher haben die besondere Aufsicht über die ihnen unterstellten Bezirke und haben deren Hebung vor allem zu fördern.
Die Bezirke begreifen:
1.) Die Stadt Rhoden u. ihre nächste Umgebung bis zu 1 km im Umkreise.
2.) Die Wrexer Straße und das Gebiet rechts derselben (Quast).
3.) Die Wether Straße und das Gebiet rechts derselben (Eichholz).
4.) Die Ammenhäuser Straße, die Schmillinghäuser Str. und das Gebiet zwischen denselben (Stock).
5.) Die Helmighäuser Str. und das Gebiet links derselben.
6.) Das Gebiet zwischen der Helmighäuser und Wrexer Str.
7.) Die Gemarkungen Wrexen und Orpethal.
Als Bezirksvorsteher des 7. Bezirks soll tunlichst ein Wrexer oder Orpethaler Mitglied gewählt werden.

§ 6 Pflichten und Rechte des Vorstandes
Der Vorstand hält monatlich zur Erledigung der laufenden Geschäfte eine ordentliche Sitzung und nach Bedarf auch außerordentliche Sitzungen ab, an welchen sich auch die übrigen Mitglieder des V. mit vorschlagender oder beratender Stimme beteiligen können.
Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn 6 seiner Mitglieder anwesend sind.

§ 7 Vertretung des Vereins
Der Vorstand vertritt den Verein.

§ 8 Ämter
Sämtliche Vereinsämter sind Ehrenämter.

§ 9 Ausgaben
Über größere Ausgaben entscheidet die Hauptversammlung, über Ausgaben bis zu 10 Mark der Vorstand.

§ 10 Abstimmungen
Bei Abstimmungen in den Hauptversammlungen entscheidet die einfache Stimmenmehrheit, bei Stimmengleichheit der Vorsitzende.
Bei Änderungen der Statuten sind 2/3 der Stimmen erforderlich.

§ 11 Fonds
Soweit die Vermögenslage des Vereins es gestattet, soll auf Bildung eines Fonds Bedacht genom-men werden, jedoch darf nie mehr als der fünfte Teil der Jahreseinnahme zu dem Fonds zurück-gelegt werden.

§ 12 Das Vereinsjahr
Das Vereinsjahr läuft vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Die Hauptversammlungen finden im ersten Monat eines jeden Quartals statt. Die Januarversammlung erteilt oder versagt die Entlastung des Vorstandes.
Zwei dem Vorstande nicht angehörende Mitglieder werden bereits in der Oktoberversammlung zu Rechnungsrevisoren gewählt.

§ 13 Strafen
Sowohl in den Haupt- als auch in den Vorstandsversammlungen werden unentschuldigte Versäum-nisse mit einer Strafe von 20 Pf, unentschuldigte Verspätungen mit 10 Pf belegt. Auswärtige Mit-glieder sind von diesen Bestimmungen ausgeschlossen.

§ 14 Austritt, Ausschluss, Auflösung
Der Austritt eines Mitgliedes erfolgt durch schriftliche Abmeldung. Bezahlte Beiträge werden nicht zurückerstattet. Rückständige Beiträge müssen zuvor bezahlt werden.
Der Ausschluss erfolgt durch einfache Stimmenmehrheit.
Die Auflösung des Vereins erfolgt durch 2/3 Stimmenmehrheit sämtlicher Mitglieder.
Über das etwa noch vorhandene Vereinsvermögen verfügen die auflösenden Mitglieder, jedoch darf dasselbe nicht unter die letzten Mitglieder verteilt werden.

Unterschriften der Mitglieder:
Theodor Grünewald (Vorsitzender), G. Hartmann, Fr. Bangert, Arnold Hanweg, Schnedler, Schulze, E. Rickelt, B. Martin, E. Tecker, L. Fournier, Friedr. Tröll, Friedr. Runte, Aug. Runte, Neumann, Fr. Grineisen, Chr. Wakob, Wilh. Bracht, H. Nord, Heymann, Wilh. Pieper, Louis Grebe, F. Pröpper, Otto Sinemus, Heinr. Beneke, Dr. Goette, K. Sinemus.


Protokoll der Hauptversammlung vom 24. Januar 1898

1. Abends 8 Uhr eröffnete Hr. Rektor Grünewald die einberufene Versammlung mit einer längeren Rede, indem er auf die Vorzüge der Gegend hinwies und wie der Genuss derselben durch geeignete Ruheplätze, Aussichtspunkte etc. erst recht zur Geltung gebracht werden könnte durch Gründung eines Verschönerungsvereins.
Verlesung der provisorischen Statuten.
Mit dem Statutenentwurf herrscht im allgemeinen Einverständnis.
Ad 3 1: Pastor Kalb stellt den Antrag, dass Gebiet und Umgegend von Rhoden näher präzisiert wird. Abgelehnt gegen 3 St.
Durch Erheben von den Sitzen erheben sich summerisch alle damit einverstanden, auf Grund § 1 einen V.V. gründen zu wollen. Persönlich erklären sich damit einverstanden:
Oberförster Schnedler, Dr. Götte, Chr. Grineisen II, Wakob, Chr. Haase III, Grebe, Chr. Meyer II, Wilh. Bracht (Zimmermann), Fr. Thomas I, Friele (Brieftr.), Pieper, Fr. Grineisen, Fr. Runte,
Aug. Runte, Milz, Hartmann, Neumann, Tröll, Frl. E. Vesper, Frl. Grünewald, Frl. Rickelt, Köhler (Gastwirt), Wilh. Sinemus, Fr. Brand, Vogel (Schmied), Heinr. Kirchner, W. Jäger (Orpethal), Pastor Kalb, K. Weber, Bürgermstr. Bach, Heinr. Beneke, Frl. Fornier, Frau Fornier, Sinemus (Wirt), Joh. Haase, Lehrer Nord, Lehrer Martin, Lehrer Sinemus, Sauer, Frl. Emma Kneuper, Bertha Kneuper, Frau Tecker, Rektor Grünewald, Gastwirt Borghaus (Wrexen), Gastwirt Scherf (Wrexen), Hanweg, Lehrer Heymann. Der Verein erklärt sich für gegründet.
9 Uhr 5 ½ Min.

Ad § 2: Der Ausdruck Gemarkung wird beantragt näher zu präzisieren durch Kalb (ist schon vorher abgewiesen).
Jäger, Hanweg, Borghaus, Tröll.
„Auf das Gebiet der Stadt und angrenzenden Gemarkungen“. Antrag des Herrn Rektor Grünewald einstimmig angenommen.

Ad § 3 : 18. Lebensjahr anstatt 20. als jüngste Grenze. Sonst Abschnitt einstimmig angenommen.
Oberförster: Gegenantrag Beitrittsgeld 1 M anstatt 0,50 M. 0,50 M wird einstimmig angenommen. Gegenantrag abgelehnt gegen 2 Stimmen.
Gegenantrag des Pastor Kalb, Beiträge von 3 M und 1 M zu erheben. Abgelehnt.
Gegenantrag Hartmann 1,50 M abgelehnt.
Gegenantrag Bach 1,50 M als Doppelantrag ebenfalls abgelehnt.
Gegenantrag Frl. Grünewald 1 M . Dieser Gegenantrag angenommen.
Also: Eintrittsgeld 0,50 M, Beitrag 1 M praenumerando halbjährlich angenommen.

Ad § 5 : Angenommen: 10 Vorstandsmitglieder.
Ad § 12 :Angen. 4 Quartalsversammlungen.
Ad § 5 : Antrag: Als Bezirksvorsteher für Bezirk 7 nur Orpethaler oder Wrexer. Angenommen.
§ 6, 7, 8 : Angenommen.
Ad § 9 : 10 Mark als Verfügungssumme des Vorstands angenommen. Anträge auf 30 Mark (Kalb), 5 Mark (Tröll) abgelehnt.
§ 10 - 13 : Angenommen.
§ 14 : In der beschlossenen Fassung angenommen.
Ad § 14 : Köhler stellt den Antrag: Bei Auflösung bestimmen die Vereinsmitglieder die Verwen-dung des Vermögens. Zusatz W. Sinemus: Jedoch darf das Vereinsvermögen nicht an die auflösenden Mitglieder verteilt werden. Anträge angenommen.
Zum Schluss: Antrag des Rektors Grünewald, sofort noch die gesamte Vorstandswahl vorzuneh-men, wird abgelehnt.
Gegenantrag des Herrn Dr. Götte, die 3 ersten Vorsitzenden sofort zu wählen und die übrigen in einer anderen Versammlung in diesem Monat, wird angenommen.
Aus der Wahl gehen hervor als erster Vorsitzender:
1. Rektor Grünewald; 2. Lehrer Sinemus; 3. Apotheker Hartmann.
Als Vereinslokal „Gasthaus zum Schwan“ - Einst. angenommen.
Sämtliche Mitglieder zahlen Eintrittsgeld - Einst. angenommen.
Nächste Versammlung: Sonntag, der 30. Januar 1998, 8 ¼ Uhr abends.



Protokoll der Hauptversammlung vom 30. Januar 1898

Nach Verlesen und Genehmigung des Protokolls der Sitzung am 24. Januar traten als neue Mitglieder bei: Herr Superintendent Vesper, Frl. Beck, Herr Lehrer Bangert, Herr Pröpper (Polizeidiener), Fr. ........... Müller
Zunächst widerlegt der Vors. die Befürchtungen, dass durch Misswirtschaftung des Vereins Schul-den entstehen möchten, zu deren Tilgung die Vereinsmitglieder herangezogen werden könnten.
Er schlägt deshalb vor, dem § 4 den Zusatz beizufügen: „Zu höheren Leistungen können die Mitglieder nicht gezwungen werden.“ Auf Vorschlag der Mitglieder Hanweg, Tröll, Jäger,
Fr. Runte wurde von dem Zusatz abgesehen, weil er selbstverständlich ist.

Das Ergebnis der Wahl der 7 Bezirksvorsteher war folgendes: Vorsteher des 1. Bezirks wurde
Dr. Götte (einstimmig, 28 St.), Vorsteher des 2. Bezirks August Runte (17 St.), Vorsteher des 3. Bezirks Friedrich Runte (23 St.), Vorsteher des 4. Bezirks Oberförster Schnedler (26 St.), Vorsteher des 5. Bezirks Chr. Grineisen II (12 St.), Vorsteher des 6. Bezirks H. Kirchner (13 St.), Vorsteher des 7. Bezirks Lehrer Bangert (13 St.).
Es wurden Beiträge und Eintrittsgelder erhoben.
Der Antrag des Herrn Pastor Kalb: „Dem Vorstand wird die Verwaltung der Gelder anheimgestellt“ - wird angenommen.
Angenommen wird ferner der Antrag des Herrn Tröll, den Herausgeber des „Führer durch Sauerland und Waldeck“ ist zu benachrichtigen, dass in Rhoden ein V.V. gegründet und es erwünscht sei, dem Verein auf der zu entwerfenden Touristenkarte Beachtung zu schenken.


Protokoll der Vorstandssitzung vom 27. Februar 1898

Nach Verlesen und Genehmigung des Protokolls der Sitzung vom 30. Januar beschäftigte sich der Vostand mit der Redaktion der Statuten. Es wurde beschlossen: Die Statuten sind in 2 Exemplaren vorhanden. Original und Abschrift der Statuten befinden sich in den Händen des Vorsitzenden. Ersteres enthält die Unterschriften der Mitglieder.
2. Bangert und Sinemus liefern den Entwurf einer Vereinskarte.
3. Herr Hanweg erklärt sich bereit, 100 Quartblätter und 100 Couverts (klein-kariert, lila) mit der Aufschrift „Verschönerungsverein Rhoden“ für 1,50 Mark zu liefern.
4. Der Schriftführer wird beauftragt, wegen Aufstellung der Sammelbüchsen geeigneten Orts anzufragen.
5. W. Bracht bekommt als Botenlohn bei Bestellungen zu Hauptversammlungen 40 Pf, zu Ver-sammlungen des Vorstands 20 Pf.
6. Beschäftigt sich der Vorstand mit der Frage: Wo wird der Verein am geeignetsten zunächst mit Anlagen in die Öffentlichkeit treten? - Zuerst soll Rhoden berücksichtigt werden, und zwar durch Anpflanzung von 3 Linden am Stadtkump, die Herr Dr. Götte besorgen und zu deren Umzäunung Herr Chr. Grineisen II das Stacket liefert.
Herr H. Kirchner macht den Vorschlag, über dem Pfeifenteich eine Bank zu setzen. Der Vorsitzen-de und Herr H. Kirchner werden beauftragt, den geeigneten Platz auszuwählen. Die Ausführung dieser Bank übernimmt Herr Fr. Runte.
Eine zweite von Dr. Götte vorgeschlagene auf dem Hohenstein anzulegende Bank wird zur Ausfüh-rung ebenfalls Herrn Fr. Runte überwiesen.
Der geeignete Ort für eine dritte Bank, die Herr Chr. Grineisen II stiftet, wird in dessen Bezirk vom Vorsitzenden Herrn Chr. Grineisen II, dem Stifter, ausgewählt.
Herr Oberförster Schnedler erklärt sich bereit, am alten Arolser Wege nach dem Stocke an den Kiefern eine Bank anlegen zu lassen. Herr Aug. Runte beantragt, eine Bank auf dem Papenwinkel aufzustellen. Die Ausführung der mit einem eisernen Fuß versehenen Bank übernimmt Herr Chr. Grineisen II.
Der Tag der nächten Vorstandssitzung ist der 20. März.



Protokoll der Vorstandssitzung vom 20. März 1898

Nach Verlesen und Genehmigung des Protokolls der Sitzung vom 27. Februar teilte der Vorsitzende dem Vorstand mit, dass der Herr Bürgermeister dem V. die Flurkarte von Rhoden zur Verfügung gestellt habe. Ebenfalls sei dem Verein die polizeiliche Genehmigung zur Aufstellung von Sammelbüchsen erteilt. Die Sammelbüchsen sind möglichst einfach und billig mit der Aufschrift V.V.Rh. herzustellen. Herr Lehrer Nord stiftet dem Verein eine Sammelbüchse. Der Schriftführer wird beauftragt, bei den Herren H. Köhler und H. Götte um die Genehmigung nachzusuchen, in deren Gasträumen je eine Sammelbüchse des V.V. aufstellen zu dürfen.
W. Bracht erklärt sich bereit, zu 40 Pf und 20 Pf die Mitglieder zu den Hauptversammlungen bzw. Vorstandssitzungen zu bestellen.
Herr Dr. Götte sucht bei dem Vorsitzenden des Gemeinderats um Genehmigung nach betr. die Anpflanzung der Linden am Stadtkrug. und die Aufstellung der Bank auf dem Hohenstein. Letztere Bank soll doppelsitzig hergestellt werden. Zu beiden Seiten werden 2 Ahornbäume gepflanzt. Herr Hartmann erklärt sich bereit, diese zu stiften. Die Bank an der Helmighäuser Str. ist unter der großen Buche mit dem Blick auf Rhoden anzubringen.
Prof. Kneebusch hat dem Vorsitzenden des V. geantwortet und der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass sich der Touristenverkehr in hiesiger Gegend durch die Wirksamkeit des V.V. wesentlich heben werde. Den Herrn Bezirksvorstehern wird deshalb anheimgestellt, die schönsten Wege ihres Bezirks anzugeben, damit der V. in der Lage ist, diese dem Herrn Kneebusch anzugeben behufs Eintragung in den Führer bzw. die Karte.
Ferner tritt der V.V. Rh. mit den Nachbarvereinen Warburg und Marsberg - zunächst durch Mittei-lungen an die Vorsitzenden dieser Vereine - in Verbindung. Herr Bangert hat Forschungen anzu-stellen, welche Aussichten man von der großen Buche am Fuße der Quastholle genießt. Die Bäume und Bänke des Vereins sind als Eigentum des V.V. durch die Anbringung der Buchstaben „V.V.Rh.“ kenntlich zu machen. Der Schriftführer führt das Inventarium.
Herr Hartmann stellt den Antrag, an dem Wege unter der Flühburg eine Bank für Spaziergänger anzubringen. Herr Chr. Grineisen II wird mit der Ausführung dieser Bank beauftragt.
Herr Schuhmachermstr. Chr. Meyer wird durch Herrn Dr. Götte im Namen des Vereins gewarnt, die Existenz des Kastanienbaumes am alten Totenhof nicht fernerhin mehr zu gefährden.


Protokoll der Hauptversammlung vom 24. April 1898

Nach Verlesung u. Genehmigung der Protokolle der beiden ersten Hauptversammlungen am 24. und 30. Januar 1898 wurden die Statuten in der jetzigen Fassung vorgelesen und von den anwesen-den Mitgliedern mit Namensunterschrift versehen. Der Vorsitzende referierte über die bisherige Tätigkeit des Vereins, wie sie in den Protokollen der Vorstandssitzungen vom 27. Februar und 20. März dargelegt ist und empfahl die neuen Anlagen dem Schutze der Mitglieder. Da die Anpflan-zung der Bäume am Kump und die Herstellung der Bank auf dem Papenwinkel eine Auslage von über 10 Mark erfordern, so stellte der Vors. den Antrag, die Auslagen beider Anlagen zu genehmi-gen. Die Versammlung nahm den Antrag an. Als Bezirksvorsteher wurde für den nach Rhoden versetzten Lehrer Fr. Bangert Herr Hanweg, Wrexen, mit 20 Stimmen gewählt.
Der Auszug aus § 304 des Reichsstrafgesetzbuches betr. die Inschutznahme der Anlagen des Vereins wird von Herrn Bürgermstr. Bach im schwarzen Kasten am Rathaus angeschlagen.
Herr Bürgermeister Brüne, Wrexen, wird vom Vorsitzenden gebeten, ein Gleiches tun zu lassen.


Protokoll der Vorstandssitzung vom 1. Mai 1898

Bemerkung: Da der den Schriftführer vertretende Herr Hanweg das Protokoll bis zum Schluss des Vereinsjahres nicht hat beibringen können, so hat der Vorsitzende nach seinen in der Sitzung niedergeschriebenen Notizen das Protokoll angefertigt.
1. Das Protokoll der vorigen Sitzung konnte nicht verlesen werden, da der Schriftführer nicht erschienen war.
2. Der Vorsitzende berichtet, dass die Statuten in zwei Exemplaren niedergeschrieben sind, dass die Vereinskarte in Arbeit ist. Herr Hanweg hat dem Verein 250 Bogen und 250 Couverts mit der Aufschrift „V.V.Rh.“ gratis überreicht. Die Sammelbüchsen, wie sie in Warburg zu bekommen sind, sind zu kostspielig. Die Bäume am Kump sind gepflanzt und eingezäunt, wie in der Hauptver-sammlung schon berichtet war. Die Bank auf dem Hohenstein steht, ebenso sind die von Herrn Hartmann gestifteten Bäume gepflanzt. Auch die Bänke auf dem Papenwinkel und unter der Weine-buche sind gesetzt. Der Gebirgsverein Warburg hat geantwortet, dass er alle Gelder nach Arnsberg sendet, dass aber der V.V. zu Warburg eventuell mit uns zusammenarbeiten würde. Er habe unser Schreiben demselben übersandt. - Die Bank an der Flüburg steht.
3. Es wird beschlossen, dass der Vorsitzende sich mit dem V.V. Warburg in Verbindung setzen soll.
4. Auf Antrag des Bezirksvorstehers von Wrexen - Orpethal wird für eine Anlage auf dem trigono-metrischen Punkt (über der Hanwegschen Fabrik) eine Summe von 10 Mark bewilligt.
Eine Kommission, bestehend aus Herrn Tröll und Herrn Hanweg, soll bis zur nächsten Sitzung über die beste Art der Anlegung berichten.
5. Es wird beschlossen, einen Vereinsboten gegen ein Jahresgehalt von bis zu 5 Mark anzustellen. Der Vorsitzende soll mit Herrn Fr. Pröpper diesbezüglich verhandeln.
6. Die nächste Vorstandssitzung wird auf den 22. Mai festgesetzt.


Protokoll der Vorstandssitzung vom 22. Mai 1898

1. Herr Hanweg wurde gebeten, das Protokoll der vorigen Vorstandssitzung zur nächsten Sitzung auszuarbeiten.
2. Herr Polizeidiener Pröpper hat sich bereit erklärt, als Vereinsdiener für jährlich 4 Mark zu fungieren.
3. Der Herr Vorsitzende stellt den Antrag, ein Inventarverzeichnis anzulegen.
4. Von der Erbauung eines Aussichtsgerüstes an der großen Buche der Quastholle wird vorläufig Abstand genommen.
5. Bei dem trigonometrischen Punkte wird in den Felsen eine Bank gehauen und östlich und westlich eine Bank von Holz gesetzt. Die Herren Kirchner und Hanweg erklären sich bereit, die schriftliche Einwilligung zur Benutzung dieses dem Herrn Bigge gehörenden Eigentums auf 10 Jahre zu erwirken. Herr Kirchner lässt die Bank gratis in den Felsen hauen.
6. Der Antrag des Vorsitzenden „Der Weg über Siebenbuchen, Stucksforst nach der Kroneiche soll durch Wegweiser gekennzeichnet werden“ wird vom Vorstande genehmigt. Der Herr Vorsitzende, Herr Grineisen und Herr Bangert suchen die betreffenden Punkte aus.
7. Auf der nächsten Hauptversammlung wird Herr Pastor Kalb über das Lager am Gaulskopf referieren. Danach wird ein Ausflug mit freiwilliger Beteiligung nach dem Quast und Gaulskopf unternommen werden.
8. Der Antrag des Herrn Vorsitzenden, eine Bank unter dem Hohenstein an der Straße anzubringen, wird angenommen und zur Ausführung dem Herrn Wakob übertragen.
9. Herr Nord übergibt dem Verein eine Sammelbüchse.
10. der Antrag des Herrn Hartmann, an den Wegen nach dem Rhoder- und Pickhardshammer Wegweiser anzubringen, wird angenommen.
11. Herr Oberpostdirektionssekretär Pröpper ist als Mitglied aufgenommen.



Protokoll der Vorstandssitzung vom 22. Juni 1898

1. Das Protokoll der Sitzung vom 22. Mai 1898 wird genehmigt.
2. Herr Dr. Götte stiftet dem V.V.Rh. das Bildnis Sr. Majestät Wilhelm I.
3. Der Herr Vors. teilt dem Vorstande mit, dass die Bank am ersten Hohenstein am 28. Mai auf dem von dem Herrn Vorsitzenden und Herrn Hartmann ausgewählten schattigen Platze gestellt sei.
4. Der Herr Vorsitzende verliest die von Dr. Richart aus N. Marsberg erhaltene Antwort: Dort besteht 1.) ein V.V., 2.) eine Abteilung des N.H.T. V., 3.) eine Abteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins, welche denselben Vorstand haben und gleiche Ziele verfolgen. Sie sind gern bereit, mit uns in Verbindung zu treten und empfehlen dem hiesigen Verein, sich dem N.H.T.V. anzu-schließen, der in einer Abteilung in Arolsen vertreten sei.
Der Herr Vors. wendet sich deshalb an den Vorstand der Abteilung des N.H.T.V. zu Arolsen.
5. Als Tag der nächsten Hauptversammlung wird der 10. Juli bestimmt. Die Vers. wird um 2 Uhr nachmittags beginnen.
6. Herr Dr. Götte erklärt sich bereit, dem Verein eine Bank auf der Quasthöhe am Wege nach Wethen zu stiften.
7. Der Herr Vors. fragt bei der Fürstlichen Revenüenverwaltung an, durch die Eichenallee an der Teichheide einen ebenen Weg anlegen zu dürfen.
8. Der Herr Vors. hat bei den Oberförstereien in Rhoden und Arolsen angefragt, ob auf dem Wege nach der Kroneiche an geeigneten Bäumen Farbzeichen und Wegweiser angebracht werden dürfen und hat die Erlaubnis erhalten. Nach dem Ermessen des Herrn Vors. und des Herrn Bangert, welche die für die Anbringung der Zeichen und Wegweiser geeigneten Punkte ausgewählt haben, sind 25 Arme für Wegweiser und 4 Pfähle an Stellen, an denen keine Bäume stehen, notwendig.
Herr Chr. Frineisen II und Herr Runte machen bis zur nächsten Vorstandssitzung den Kostenan-schlag für die Wegweiser. Für die Beschaffung der Pfähle sorgt der Herr Oberförster.
9. Der zweiarmige Wegweiser nach dem Rhoder- und Pickhardshammer wird dem Herrn Chr. Grineisen II zum Preise von 80 Pf zur Ausführung übergeben und ist bis Mittwoch, den 29. Juni fertiggestellt.
Als neu hinzutretende Mitglieder werden angemeldet: Bürgermeister Brüne, Heinrich Köhler,
Karl Wöllbrink, Adolf Pohlmann (sämtlich aus Wrexen).

Protokoll der Vorstandssitzung vom 27. Juli 1898

1. Das Protokoll der Voratandssitzung vom 22. Juli wird genehmigt.
2.Die Bank am Quast, von Herrn Dr. Götte gestiftet, ist gesetzt, erhält aber zur weiteren Befesti-gung noch einen Pfahl an der Rückseite. Durch Einschnitzen von Namen soll die Bank beschädigt sein. Des Vergehens sollen Wether Knaben verdächtig sein. Deshalb hat der Herr Vorsitzende an das Bürgermeisteramt in Wethen ein Schreiben gerichtet, in welchem auf die Strafen, die auf derlei Vergehen stehen, aufmerksam gemacht wurde.
3. Auf das Schreiben des Herrn Vorsitzenden an den Vorsitzenden des V.V. zu Warburg ist von diesem Herrn ein Antwortschreiben erfolgt, dahin lautend, dass der dortige Verein bisher nicht genügend Mittel besitze, um seine Wirksamkeit über die Grenzen Warburgs auszudehnen, dennoch aber gern bereit sei, mit hiesigem V.V. in Verbindung zu treten und von dessen Plänen Kenntnis zu nehmen.
4. Das Antwortschreiben der Revenüenverwaltung besagt, dass diese dem Verein die Erlaubnis erteilt, durch die Eichenallee an der Teichheide einen ebenen Weg anlegen zu dürfen. Beschädigungen der Bäume seien selbstverständlich zu vermeiden und die Herleitung irgendwel-cher Rechte aus dieser Anlage für den Verein der Fürstl. Herrschaft gegenüber sei ausgeschlossen.
5. Der Herr Vorsitzende stellt den Antrag, am Hellteiche, einem für Ausflüge geeigneten Punkte, eine kleine Anlage ins Auge zu fassen. Der Vorstand bewilligt die Herstellung zweier etwa 2,50 m langen Bänke, die zur Ausführung dem Herrn Aug. Runte übergeben werden.
6. Herr Prof. Kneebusch wünscht bis zum 15. Sept. die Bezeichnung der Touristenwege vom Verein zu haben, damit diese in der im nächsten Winter erscheinenden neuen Auflage des „Führer“ aufgenommen werden können. Es handelt sich vorläufig um die Wege; Rhoden- Kroneiche- Kanstein- Eilhausen-Rhoden, Rhoden - Marsberg, Rhoden - Scherfede, Rhoden - Wrexen, Rhoden - Warburg.
Es sollen einige Herren beauftragt werden, sich die verschiedenen Wege anzusehen, und ihre Bezeichnung in möglichst knapper Form dem Verein zur Verfügung zu stellen.
Da es ferner erwünscht ist, dass der Führer Angaben betreffend die Aufnahme von Sommerfrisch-lern enthält, so schlägt der Herr Vorsitzende vor, eine Kommission einzusetzen, die Anfragen anstellt, welche Privatwohnungen für Sommerfrischler geeignet und welche Gasthäuser ganze Pension oder Mittagstisch - mit Preisangabe - zu bieten geneigt sind. Die Kommission wird gebildet von den Herren Dr. Götte, Hartmann, Tröll und dem Vorsitzenden.



Protokoll der Hauptversammlung vom 7. August 1898

Nach Verlesung des Protokolls der Hauptversammlung vom 24. April referierte der Vorsitzende über die Tätigkeit des Vereins, wie sie in den Protokollen der Vorstandssitzungen am 22. Mai,
22. Juni und 27. Juli dargelegt ist. An neuen Anlagen hat der Verein eine Bank am Wege nach Orpethal, eine zweite unter dem Hohenstein und an der Straße nach Wrexen herstellen lassen.
Ins Auge gefasst wurde eine Anlage am Hellteiche, bestehend aus 2 Bänken und einem Tisch, welch letzteren Rhoder Damen stifteten. Eine in Stein zu hauende Bank am trigonometrischen Punkt bei Wrexen ist bis jetzt noch nicht zur Ausführung gekommen.
Wegen der Planierung der Prinzenallee ist der Verein mit der Revenüenverwaltung in Verbindung getreten. Es sind 2 Kommissionen eingesetzt, welche Angaben ermitteln sollen über Privat- und Gasthäuser, die geneigt sind, Touristen und Sommerfrischler aufzunehmen bzw. geeignete Wege nach Marsberg, Scherfede, Wrexen und Warburg ermitteln und bezeichnen. Geplant ist ferner die Anbringung von einem Wegweiser nach dem Rhoder- und Pickhardshammer und von Farbzeichen und Wegweisern nach der Kroneiche. der Vorsitzende stellt den Antrag, die Anlage der Wegweiser nach der kroneiche Herrn Fr. Runte für 15 Mark zur Ausführung zu übergeben. - Angenommen.
Frl. Kneuper (Schmillinghausen) stellt den Antrag, eine Bank am Kulkerteich anzubringen. Die Angelegenheit wird dem Vorstand überwiesen. - Ein Vereinsdiener wurde angestellt und demselben eine Entschädigung von 5 Mark bewilligt. - Der Vorsitzende legt den Mitgliedern des Vereins ans Herz, sich zahlreich einzufinden und rechtzeitig zu erscheinen.
Darauf hielt Herr Pastor Kalb (Wethen) einen Vortrag über die Befestigungen am Gaulskopf.
Es existiert keine Literatur darüber. Auch im Volksmunde ist das Lager nicht erwähnt. Das Lager hat die Gestalt eines Vierecks von ungefähr 150 m Breite und 400 m Länge und als Umzäunung einen einfachen Wall. Dieser ist eine Aufschüttung und durch eine Ausschachtung zum Teil von innen, zum Teil von außen aufgeworfen. Die Mauern sind aus Muschelkalk hergestellt, einem Material, welches man an Ort und Stelle fand. Das Material zum Bau des Tores sei Sandstein.
Die Zeit der Entstehung des Lagers sei wahrscheinlich frühestens die Zeit Caesars.
Es sei seiner Bauart nach ein Standlager gewesen und habe vielleicht in der Zeit von den Römer-zügen bis zur Völkerwanderung den umliegenden Germanen als Zufluchtsort gedient. Ob der nAme „Gaulskopf“ seine Erklärung in der Gestalt des Bergrückens finde, müsse angezweifelt werden. Vielleicht sei die ursprüngliche, ähnlich lautende Bezeichnung im Laufe der Jahrhunderte auf obigen Namen entstellt worden.
Der Vorsitzende dankte im Namen des Vereins dem Referenten für den interessanten Vortrag.

Protokoll der Vorstandssitzung vom 31. August 1898

1. Das Protokoll der Vorstandssitzung vom 27. Juli wird genehmigt.
2. Aufgenommen wird Herr Veitenauer (Wrexen - Vlotho) als Mitglied.
3. Herr Dr. Götte sucht den Platz für die am Kulkerteich in Aussicht genommene Bank aus. Der Vorsitzende verdingt die aus Holz anzufertigende Bank.
4. Zum Bau eines Aussichtsturmes auf dem Quast hat der Vorsitzende 14 Mark in der hiesigen Darlehnskasse angelegt und übergibt diese Summe dem Verein mit einer Urkunde über Zweck und Verwaltung dieses Stammkapitals. Der Vorstand nimmt die Summe an, und die anwesenden Vorstandsmitglieder erklären durch Namensunterschrift im Sinne der Urkunde handel zu wollen.
Der V.V. vervollständigt die Angaben über Rhoden im „Führer“ und fügt bei: Schöne Aussichten: vom Kirchturm, vom Hohenstein, von der Flühburg; Wirtschaften: Köhler, Sinemus, Götte; Interessant: Schlossbrunnen, Grulandstraße (?). Touren: nach Siebenbuchen, der Kroneiche, Marsberg, Orpethal, Wrexen, dem Quast, Warburg, Volkmarsen und Arolsen. Die Angaben über Wrexen werden vervollständigt.
5. Herr Hanweg stellt den Antrag, Herrn Kirchner zu bitten, seinen Verpflichtungen nachzukom-men, am geometrischen Punkte bei Wrexen die Bank in Stein zu hauen, damit die hölzerne ange-bracht werden kann. - Der Antrag wird angenommen.
6. Herr Hanweg stellt den Antrag, eine Sammelbüchse bei Borghaus (Wrexen) aufstellen zu lassen. Herr Hanweg stiftet diese Büchse. Der Antrag wird angenommen.
7. Herr Hartmann stellt den Antrag, 5 Mark aus der Vereinskasse zum Fonds zur Erbauung eines Quastturmes beizusteuern. Der Antrag wird abgelehnt.


Protokoll der Vorstandssitzung vom 22. September 1898

1. Das Protikoll der Vorstandssitzung vom 31.8.1998 wird genehmigt.
2. Als neue Mitglieder sind angemeldet Herr Prof. König (Korbach) und Herr Götte (Bremen)
3. Die Bank am Kulkerteich wird Herrn Aug. Runte für 7 Mark zur Ausführung übergeben. Dieselbe ist bockartig herzustellen und mit russisch Grün zu streichen.
4. Der Vorsitzende teilt dem Vorstande mit, dass die Fürstin-Mutter von Bückeburg dem V.V.
50 Mark gestiftet, für welche Spende er sofort im Namen des Vereins bestens gedankt habe.
5. Der vom Vorsitzenden gestellte Antrag, eine Bank am Hagenberge anzulegen, wird angenommen und Herrn Chr. Grineisen II für 6 Mark zur Ausführung übergeben.
6. Die Anträge des Vorsitzenden, eine Bank an der Arolser Chaussee am Stock und eine zweite oberhalb der Stadt an derselben Straße anzulegen, werden abgelehnt.
7. Der Antrag des Herrn Grineisen, unter der Jubiläumseiche auf der Flühburg eine Bank anzulegen, wird angenommen.
8. Der Vorsitzende stellt den Antrag, eine Kommission einzusetzen zur Beratung einer Anlage auf dem Hohenstein. Die Herren Dr. Götte, Hartmann und Runte bilden die Kommission.
9. Die Angaben für den „Führer“ werden beraten.


Protokoll der Vorstandssitzung vom 27. Oktober 1898

1. Das Protokoll der Sitzung vom 22. Sept. 1898 wird genehmigt.
2. der Vorsitzende teilt mit, dass die Farbzeichen und Wegweiser nach der Kroneiche angebracht und bei günstiger Witterung Touren dorthin zu empfehlen seien, dass ferner die Bänke am Kulkerteich, am Hagenberg, auf der Flühburg und am Hellteiche gesetzt seien.
3. Die Angaben für den „Führer“ sind vom Vorsitzenden ausgearbeitet. Es ist Herrn Prof. Knee-busch der Vorschlag gemacht worden, Rhoden unter einer selbständigen Nummer in den „Führer“ aufzunehmen und die Haupttour von Nieder-Marsberg über Rhoden nach Bahnhof Scherfede zu legen. Prof. Kneebusch nimmt den Rat dankend an, erbittet hierzu noch nähere Angaben und macht darauf aufmerksam, die Haupttour vorteilhaft weiß-rot weiß, die Nebentouren rot .... weiß zu bezeichnen. - Daraufhin hat der Vors. in einem Schreiben den Vorschlag gemacht, die Haupttour nicht durch das Rimbecker Tal, sondern über den Höhenrücken zu legen. Zu diesem Zweck hat der Vors. zunächst die Tour nach Helmighausen festgestellt und hält 2 Schilder mit Namen und Farben, drei mit Farbzeichen und mehrere Pfähle für ausreichend zur Bezeichnung des Weges.
Zur Bezeichnung der Tour durch den Quast nach dem Rimbecker Bahnhof sind etwa 31 Schilder und 9 Pfähle erforderlich.Die Anbringung der Wegweiser und Farbzeichen ist durch die Ober-förstereien Rhoden und Paderborn liebenswürdigst gestattet worden.
4. Der Vors. wird beauftragt, bei einem Eisenhändler in Lüneburg, der sich bereit erklärt hat, nach einem Muster eine Sammelbüchse anfertigen zu lassen, eine Probebüchse in Gestalt eines Türm-chens zu a 1,50 Mark zu bestellen.
5. Die Hauptversammlung wird auf Sonntag, den 30. Oktober, abends 8 Uhr, festgesetzt.



Protokoll der Hauptversammlung vom 30. Oktober 1898

1. Das Protokoll der Hauptversammlung vom 7. August 1898 wird genehmigt.
2. Der Vorsitzende berichtet über das Wachstum des Vereins und die Tätigkeit des Vorstandes.
Der V. zähle gegenwärtig 71 Mitglieder, darunter 39 Rhoder. An Anlagen habe der Vereinherstellen lassen: 2 Bänke und 1 Tisch am Hellteich, 1 Bank am Kulkerteich, am Hagenberg, unter der Schillereiche auf der Flühburg und die Wegweiser zur Kroneiche und nach siebenbuchen. Geplant sei ferner die anlage eines Weges nach dem Hohenstein. Außerdem habe der Vorstand für den „Führer“ gearbeitet. Für später könne der V. vielleicht durch Aufräumen in der Alt-Rhoder Kirche dieses schöne Plätzchen noch lieblicher gestalten. Auch die Kunst werde in Zukunft ein Feld für die Tätigkeit des Vereins bilden können.
3. Mit der Ansammlung eines Fonds zur Erbauung eines Quastturmes ist bereits angefangen, er beträgt gegenwärtig 39 Mark. Herr Hartmann stellt den Antrag, von den von der Fürstin-Mutter zu Bückeburg gestifteten 50 Mark 25 Mark zum Quastturm zu bewilligen. - Antrag angenommen.
Herr Hanweg hat sich bereit erklärt, ein Modell einer Sammelbüchse für den Quastturmfonds zu stiften.
4. Betrifft die Tour Marsberg - Rhoden - Scherfede.
Herr Fr. Runte übernimmt die Anfertigung der Schilder und Farbzeichen des Touristenweges Rhoden - Helmighausen für 5,50 Mark.
Der Vors. beantragt, die Anlage der Wegweiser und Farbzeichen nach dem Bahnhof Scherfede zu bewilligen. Antrag angenommen. Herr Pastor Kalb stellt den Antrag, die Hauptversammlung wolle die Herstellung der Bezeichnung des Weges von Rhoden über den Quast nach dem Bahnhof Scher-fede durch Wegweiser u. Farbzeichen bewilligen. Wenn innerhalb von 8 Tagen, nachdem der Vorstand die Mitglieder zur Submission aufgefordert hat, annehmbare Gebote nicht eingegangen sind, vergibt der Vorstand die Herstellung nach freiem Ermessen.
5. Planierung der Prinzenallee. Diejenigen Mitglieder, welche geneigt sind, Hand ans Werk zu legen, erklären sich bereit, sich an den vom Vorstande zu bestimmenden Tagen zu persönlicher Arbeit unter Leitung des Herrn Aug. Runte als Schachtmeister einzustellen.
6. Pachtung eines Fischteiches.
Die Generalversammlung beschließt: Der Verein beteiligt sich an der Verpachtung des Niederen Teiches, wenn der Pachtbetrag 10 Mark nicht übersteigt. Herr H. Kirchner wird beauftragt, bei der Verpachtung den Verein zu vertreten.
7. Die Unterschrift der Statuten wird fortgesetzt.
8. Zu Kassenrevisoren werden die Herren Heymann und Pieper ernannt.
9. Herr Pastor Kalb stellt den Antrag, der Verein möge die Statuten drucken lassen. Der Druck soll in Angriff genommen werden, sobald die Auslagen durch freiwillige Beiträge gedeckt sind.
Herr Pastor Kalb stiftete 2 Mark. Antrag angenommen.

Protokoll der Vorstandssitzung vom 23. November 1898

Nach Verlesung und Genehmigung des Protokolls der Vorstandssitzung vom 27. Oktober teilt der Vors. mit: 1. Der Bürgermstr. in Helmighausen hat sich bereit erklärt, die Anbringung der Schilder der Tour Helmighausen - Rhoden im Ort Helmighausen zu gestatten und deren Inschutznahme zu übernehmen.
2. Der Eisenwarenhändler in Lüneburg (s. Protokoll der Sitzung vom 27. Okt., Nr. 4) hat in aller Kürze ein Probenexemplar in Aussicht gestellt.
3. Eine Benutzung des vom Verein ins Auge gefassten, über den Rahnberg (?) durch die Hude führenden Weges (die letzte Strecke der Tour Rhoden - Bahnhof Scherfede) ist vom Ortsvorsteher Rimbeck nicht gestattet worden.
Der Vorstand beauftragt den Vorsitzenden, die Strecke selbständig festzusetzen.
4. Die Planierungsarbeiten in der Eichenallee sollen zunächst in dem Abtragen der beiden vorder-sten (nördlichen) Hügel bestehen. Als geeigneten Tag gemeinsamer Arbeit wird Donnerstag, der
1. Dezember ins Auge gefasst.
Der Vorsitzende stellt den Antrag, am Gasthause „Zum Schwan“ einen Kasten, der die Einladungen der Vorstands- und Hauptversammlungen bzw. gesetzliche Bestimmungen betreffend die Inschutznahme des Vereinseigentums enthält, anbringen zu lassen. - Antrag angenommen.
Herr Chr. Grineisen II übernimmt die Ausführung des weiß-rot, flaggenmäßig von rechts nach links gestrichenen Kastens incl. Verschluss und Anschlag für 5 Mark.
Herr Hanweg erklärt sich bereit, das Material für einen Kasten in derselben Ausführung für Wrexen zu stiften.
Auf Antrag des Herr. Der jedesmalige Bezirksvorsteher Wrexen - Orpethal ist verpflichtet, die Bekanntmachungen zirkulieren und im Kasten anschlagen zu lassen.
6. Der Vors. stellt den Antrag (nach voraufgegangenem diesbezügl. Vorschlage in der Hauptvers. am 30. Okt.), eine Kommission, bestehend aus 3 Mitgliedern, einzusetzen, die sich bemüht, bis zum 2. Weihnachtstage, spätestens bis Mitte Januar eine Aufführung zu stande zu bringen. Antr. angen.
Sinemus, Klaus und Grineisen bilden die Kommission.
7. Betr. Vorrevision der Statuten.
Der Vors. schlägt vor, zu § 3 den Zusatz hinzuzufügen: „Außerhalb des Vereinsgebietes wohnende Mitglieder sind von der Zahlung des Eintrittsgeldes befreit - entbunden.“ Der Vorstand macht der Hauptvers. den Vorschlag, zu § 3 obigen Zusatz zu beantragen, ferner zu § 8 den Zusatz:“ Der Vereinsbote wird besoldet“ und § 13 nach seinem jetzigen Wortlaut zu streichen und dafür einen neuen § einzufügen mit der Überschrift: Bekanntmachungen. Der Wortlaut des § würde lauten: „Die Bekanntmachungen erfolgen durch den Vereinsboten und durch Anschlag im Kasten. Die in den angrenzenden Ortschaften ansässigen Mitglieder werden durch ein zu ernennendes Mitglied geladen, welches schriftlich vom Vors. benachrichtigt wird.
8. Herr Hanweg stiftete 1000 Flugblätter, enthaltend einen Artikel, der von den Vorstandsmitglie-dern bis zur nächsten Vorstandssitzung auszuarbeiten ist.
9. Herr Hanweg moniert das Unterlassen der Anbringung der Bank am trigonometrischen Punkte.