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Die Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg


Seit 1933 hatte die Vereinstätigkeit aus verständlichen Gründen geruht.

Am 23. Mai 1949 beschloß der Bundestag das Grundgesetz, sechs Tage später, nämlich am 29. Mai 1949, lud Dr. Georg Hocke die Bürger von Rhoden zu einer Versammlung ein, die zur Reaktivierung des Verkehrs- und Verschönerungsvereins führte.

Bereits am 03. Juni 1949 wurde im Rathaussaal, jetzt „Stadtkeller“, durch die Versammlung ein neuer Vorstand gewählt.

Gewählt wurden:

1. Vorsitzender: Dr. Georg Hocke,
2. Vorsitzender: Zahnarzt Christian Wetekam,
1. Schriftführer: Malermeister Christian Klaus,
1. Schatzmeister: Fritz Dickhaut

sowie weitere Bürger zu Arbeitsausschußmitgliedern.


Es wurden gleichzeitig die verschiedensten Ausschüsse gebildet wie

  • Ausflüge und Veranstaltungen
  • Ausgrabungen
  • Verschönerung der Stadt Rhoden
  • Ruheplätze für Bänke und weiteres


Im gleichen Jahr wurden noch drei weitere Sitzungen abgehalten, um örtlich anstehende Probleme zu lösen.

Die Vielzahl von Tätigkeiten aufzuzählen, dürfte zu umfangreich werden. Herr Rehbein wird in seiner Festansprache am 28. November 1998 auf die Tätigkeiten im einzelnen eingehen.

Aus beruflichen Gründen (Arbeitsplatzwechsel ) mußte Dr. Hocke in 1950 sein Amt als Vorsitzender aufgeben. Lehrer Reinmüller stand bis April 1956 dem Vorstand vor.

Die Versammlung wählte am 08. April Herrn Christian Wetekam zum 1. Vorsitzenden und zum 2. Vorsitzenden wurde Bürgermeister Hermann Heine gewählt. Die Herren Klaus und Dickhaut blieben in ihren Ämtern bis 1964. Beide Herren gehörten somit mehr als 15 Jahre dem Vorstand an und wirkten uneigennützig zum Wohle der Allgemeinheit.

Nach umfangreichen Aktivitäten der ersten fünfziger Jahre trat Ende 1958 bis 1964 eine Ruhephase ein.


Personelle Verjüngung mit Aufgabenteilung

Nach mehrjähriger Pause wählte am 17. März 1964 die Versammlung einen neuen Vorstand.
Dieser bestand aus folgenden Personen:

1. Vorsitzender: August Hopf,
2. Vorsitzender: Friedrich Götte,
1. Schriftführer: Ludwig Schäfer,
2. Schriftführer: Gustav Gräbe,
1. Kassierer: Karl Grineisen,
2. Kassierer: Hermann Götte später Wilhelm Römer.

Die Versammlung beschloß gleichzeitig, Arbeitsausschüsse zu bilden.

Ihr gehörten an:
Vertreter des Gaststättengewerbes,
Vertreter des Einzelhandels,
Vertreter des Handwerks,
Vertreter des Turnvereins,
Vertreter des Kulturringes,
Vertreterin des Hausfrauenvereins,
Vertreter der Stadtverordntenversammlung.

Die Arbeitsausschüsse tagten mehrmals im Jahre 1964 und befaßten sich unter anderem

  • mit der Einführung der Müllabfuhr,
  • Verschönerung des Ortsbildes,
  • Ankurbelung des Fremdenverkehrs,
  • Schaffung neuer Wanderwege,
  • Ausbau von Straßen, Bürgersteigen, Straßenbeleuchtung

und vielem mehr.

Am 21.12.1964 wählte die Versammlung Herrn Fritz Ristein zum 1. Kassierer, der bis zum Jubiläumstag sein Amt 33 Jahre, 11 Monate und 7 Tage gewissenhaft und uneigennützig ausübt zum Wohle des Vereins und der Allgemeinheit - ein Beispiel für künftige Generationen.

In 1967 wählte die Mitgliederversammlung Herrn Manfred Burth als 2. Vorsitzenden in den Vorstand.

In 1969 wurde die bisherige Vereinssatzung durch die heutige ersetzt. Gleichzeitig wurde Herr Manfred Burth als 1. Vorsitzender bestätigt. Der Wechsel in der Vorstandspitze brachte dem Verein neuen Schwung. Herr Burth war anschließend 15 Jahre bis 1984 Vorsitzender und Ludwig Schäfer war 23 Jahre bis 1987 als Geschäftsführer tätig. Kontinuität in der Vereinsarbeit war angesagt.

Im Jahr 1984 übernahm Herr Helmut Appel als 42jähriger das Ruder des Vereins, welches er bis 1996 ausübte.

Seit 1996 steht Herr Fr. Wilhelm Tewes dem Vorstand vor. Von 1987 bis 1993 gehörte Herr Falk Dickhaut dem geschäftsführenden Vorstand an. Seit 1993 gehört Herr Reinhard Schäfer dem Vorstand als Geschäftsführer an.

 

Rückblick auf Geschaffenes

Neben den vielen nicht sichtbaren Arbeiten und Beiträgen für die Stadt bzw. die Bürger wollen wir an dieser Stelle doch einige wenige Aktivitäten nennen. Sie haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Bau einer Schutzhütte auf der Rhodener Hute
  • Einrichtung eines Waldlehrpfades auf der Rhodener Hute
  • Bau eines Spielplatzes auf der „Walme“
  • Anregung, die „Rhodener Hute“ unter Landschaftsschutz zu stellen
  • Mitgestaltung bei der ersten Kirchturmbeleuchtung
  • Errichtung eines Waldspielplatzes auf der „Rhoder Hute“
  • Mithilfe bei der Umgestaltung von „Alt-Rhoden“
  • Einrichtung eines Museumsraumes in der Scheune „Bieker“
  • Initiativen zur Weihnachtsbeleuchtung
  • Beschilderung von historischen Gebäuden
  • Anschaffung von Blumenkübeln und deren Bepflanzung
  • Kostenlose Obstbaumabgabe
  • Erschließung des Hagenberges durch Wanderwege, Aufstellung von Bänken etc.
  • Entbuschung des Geländes vor dem Quast zugunsten des Magerrasens
  • Mithilfe bei der Anlegung von Biotopen im Bereich der „Walme“
  • Pflege der Hecken in der Feldflur
  • Erziehungsschnitte junger Obstbäume
  • Ortsdurchpflanzung
  • Instandsetzung des Wassertretbeckens im Forstbereich
  • Schaffung von Feldholzinseln
  • Beteiligung des Vereines am Stadtfest 1994 mit einer Dokumentation „Der Baum als Kulturgut“
  • Aufstellung von Wandertafeln
  • Anpflanzung von Obstbäumen
  • Führungen und Exkursionen durch die Feldgemarkung


Neben den heute noch sichtbaren Aktivitäten sollten auch einige Initiativen genannt werden, die nicht für jeden Bürger sichtbar sind.

  • Weihnachtsbaumbeleuchtung,
  • eine Meinungsbildung zur Gestaltung der heutigen Friedhofsfalle in Rhoden; wir denken hier an die Diskussion zur Umsetzung eines diemelsächsischen Querdielenhauses als Friedhofshalle,
  • Steuerungsanlage zu der Kirchtumsbeleuchtung mit Dämmerschaltung,
  • Forderung des Vereins gegenüber der Stadt auf Verzicht der chemischen Keule (Spritzmittel),
  • Vorschläge zur Bepflanzung des Sportplatzes Rhoden,
  • Vorschlag an die städtischen Gremien auf Einstellung eines Gärtners im Bauhofbereich,
  • Forderung an die Stadt Diemelstadt auf Anlegung einer Obstbaumwiese,
  • Fachliche Stellungnahme zum Landschaftplan der Stadt Diemelstadt und zu weitern Bauleitplanungen,
  • Forderung an die Stadt auf Verzicht bzw. weniger Einsatz von Streusalz im Winter auf öffentlichen Straßen und Plätzen.
  • Verschiedene Veröffentlichungen über Natur und Umwelt im Diemelstadtanzeiger,
  • Stellungnahme zur Planung der Umgehungsstraße Rhoden B 252.
  • Unterstützung der Bürger durch Beratung zur Bepflanzung vor Vorgärten sowie Auswahl von Pflanzmaterial und vieles mehr.


Bei den vorgenannten sichtbaren Aktivitäten konnte man sich immer auf die Mithilfe von Rhodener Bürgern verlassen, was heute nicht mehr so selbstver-ständlich ist.

Im Zeitalter des Hi-Techs, des Überangebotes der Medien, hat der Einzelne nur wenig Zeit, seine Arbeitskraft zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen. Unser Bänkewart Christian Bracht wünschte sich des öfteren Mithilfe, die er allerdings nur bei seiner Ehefrau Erna findet. Auch Helmut Appel würde sich freuen, wenn ihn junge Menschen mit Fachkenntnissen, die wir in Rhoden zur Genüge haben, unterstützen würden. Der Vorstand muß immer wieder feststellen, daß Helmut Appel „Einzelkämpfer“ im Bereich des ehrenamtlichen Einsatzes ist.

Liebe Leser,
wir möchten dem Referat von Herrn Rehbein nicht vorgreifen, würden es aber begrüßen, wenn Sie das 100jährige Jubiläumsfest am 28. November 1998 ab 19.30 Uhr im Saal des Gasthofes „Zum Krug“ besuchen würden.
Wir versichern, daß wir auch noch einige Überraschungen für Sie vorbereitet haben.
Sollten in unseren Berichten Personen, die sich um das Vereinsgeschehen verdient gemacht haben, vergessen worden sein, so mag dies kein böser Wille sein. Der Berichterstatter erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, er ist vielmehr daran interessiert, Lücken durch Hinweise aus der Bürgerschaft schließen zu können.

Ich möchte den Bericht mit dem Zitat von Freiherr von Stein enden:

„Das Gegenwärtige aus dem Vergangenen zu entwickeln,
um ihm eine Dauer für die Zukunft zu sichern.
Der Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein“.

Unter diesem Gesichtspunkt verstehen wir unsere Vereinsarbeit.

An dieser Stelle möchte sich der Vorstand bei allen Bürgern bedanken, die den Verein in der Vergangenheit unterstützt haben.

Der Vorstand des Geschichtsvereines wird am Totensonntag
dem 22. November 1998, gegen 14.00 Uhr
eine Gedenktafel bei Alt-Rhoden zur Ehren des Gründers Theodor Grünewald im Beisein ehemaliger Vorstandsmitglieder aufstellen.

Interessierte Bürger sind hierzu recht herzlich eingeladen.




Rhoden, den 05. November 1998



gez. Schäfer
(Geschäftsführer)