Wasserkunst im Wald freigelegt
Engagierte Helfer aus drei Diemelstädter Vereinen haben sich für die historisch bedeutsame Wasserkunst eingesetzt.
Engagierte Rhoder trafen sich jetzt im Wald bei Rhoden, um die alte Wasserkunst wieder freizulegen.
Diemelstadt - Rhoden. Mit dem Schlossbau in Rhoden zur Mitte des 17. Jahrhunderts ließ Graf Georg Friedrich einen Tiergarten mit Lusthaus und Wasserkünsten anlegen. Noch heute ist die "Kunst" ein gängiger Begriff auf Landkarten und in der Umgangssprache im Roten Land und in Rhoden.
Allerdings hat der Zahn der Zeit an der Anlage genagt. Das Schlösschen wurde aufgegeben, die Wasserkünste versiegten. Heute hat der Wald von beiden Anlagen Besitz ergriffen - für die Historiker eine Warnung, dass die ehemalige Anlage ganz verschwinden könnte.
Eine Gruppe aus dem Diemelstädter Geschichtsverein, dem Rhoder Verkehrsverein und dem Naturschutzbund hat sich aufgemacht, um dem Zuwachsen der noch vorhandenen Teiche Einhalt zu gebieten. Reinhard Schäfer und Walter Bracht hatten als "Vorkommando" die Teichränder von Nadel- und Laubholzgestrüpp befreit. Das Schnittgut wurde von Helfern aus dem sumpfigen Gelände per Hand entsorgt und deponiert. Lurchen, Libellen und Vögeln hat man ihre Nischen belassen. Die Auflichtung dürfte auch die Wasserqualität langfristig verbessert haben. Die an geschützten Stellen aufgeschichteten Reisighaufen sollen als Refugium für Tier- und Vogelarten dienen. Eine stärkere Buche muss noch entfernt werden, um den Blick vom Damm der Teiche auf das Gelände des ehemaligen Schlösschens freizugeben.
Der örtliche Naturschutzbund war erfreut, dass sich so viele Helfer zur Mitarbeit bereit erklärt hatten. Nicht zum ersten Mal haben sich Rhoder Vereine gemeinsam für Natur und Landschaft sowie für historisch Bedeutsames eingesetzt. Nach Abschluss der Maßnahme kann die ehemalige Wasserbahn, die auf einer Länge von rund 150 Metern mit Kaskaden, Springbrunnen, Fontänen und einer Allee ausgeschmückt war, für Besucher wieder nachvollzogen werden. (sim)
[Elmar Schulten]
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